die soziale Entwicklung


1. Die wichtigsten Fachbegriffe im Hinblick auf die soziale Entwicklung kurz zusammengefasst und erklärt

Um einschätzen zu können, wie wichtig die emotionale Entwicklung ist, muss man sich zunächst mit der Bedeutung von Emotionen auseinandersetzen. Auch eine Definition ist in diesem Zusammenhang wichtig, denn den Begriff „Emotion“ einfach mit „Gefühl“ gleichzusetzen wäre nicht angemessen. Emotionen entwickeln sich aus Gefühlen, hängen aber auch zusammen mit bestimmen Anlässen und sozialen Interaktionen. Daher spielen nicht nur die Emotionen selbst eine große Rolle, sondern auch die Fähigkeiten und Strategien die ein Mensch entwickelt um

  • Gefühle zu äußern,
  • eigene Gefühle zu verstehen und zu akzeptieren,
  • Gefühle zu verbergen oder vorzutäuschen,
  • mit Gefühlen konstruktiv umgehen und diese verarbeiten zu können,
  • Emotionen bei anderen Menschen zu erkennen, zu erzeugen, zu bewerten und auf diese angemessen reagieren zu können.

Um die emotionale Entwicklung aus pädagogisch-psychologischer Sicht besser nachvollziehen zu können, sollen nachfolgend die wichtigsten Fachbegriffe kurz erläutert werden.

  • Emotionsausdruck: Die Fähigkeit, eigene Emotionen verbal oder nonverbal zu zeigen
  • Emotionsverständnis: Die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle zu verstehen und zu interpretieren
  • Emotionsregulation: Die Fähigkeit, mit eigenen Gefühlen abhängig von der jeweiligen Situation konstruktiv umzugehen
  • Empathie: Die Fähigkeit, sich in den emotionalen Zustand eines anderen Menschen hineinversetzen zu können und durch soziale Interaktion auf diesen Zustand (angemessen) reagieren zu können
  • soziale Kompetenz: Die Summe aller benötigen Fähigkeiten, um mit eigenen und fremden Emotionen angemessen umgehen zu können.



2. Die emotionale Entwicklung von der Geburt bis zum Grundschulalter

Das erste Lebensjahr

Schon kurz nach der Geburt kann das Kind primäre Emotionen wie Freude, Angst oder Interesse zeigen, indem es weint, sein Gegenüber anlächelt oder den Kopf in Richtung einer Geräuschquelle steht. Zudem ist das Baby in der Lage, primäre Emotionen seiner Bezugspersonen zu deuten und nachzuahmen, indem es beispielsweise auf ein Lächeln ebenfalls mit einem Lächeln reagiert. Es kann also von den Gefühlen anderer Menschen „angesteckt“ werden ohne sich darüber bewusst zu sein oder selbst dementsprechend zu empfinden (globale Empathie).
Was Strategien der Emotionsregulation angeht, so ist ein Säugling noch in erstere Linie darauf angewiesen, Trost und Bedürfnisbefriedigung durch seine Bezugspersonen zu erfahren (externe Emotionsregulation).

Das zweite Lebensjahr

Im zweiten Lebensjahr erweitert sich der Wortschatz eines Kindes und damit auch seine Möglichkeiten des Emotionsausdrucks. Es kann primäre Gefühle benennen und auch bei anderen Menschen erkennen („Mann lacht.“, „Baby weint.“). Das Kleinkind macht erste Erfahrungen mit sozialen Regeln im Hinblick auf erwünschte und unerwünschte Methoden der Emotionsregulation, zum Beispiel wird ihm vermittelt, dass es nicht schlagen oder treten darf, wenn es wütend ist.
Zudem beginnt das Kind im zweiten Lebensjahr bereits, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Dabei vermischt es aber noch eigene und fremde Gefühle.

Das dritte Lebensjahr

Ab dem dritten Lebensjahr kann ein Kind zwischen emotionalen Erlebnissen und dem emotionalen Ausdruck unterscheiden. Dadurch ist es in der Lage seinen Gesichtsausdruck zu manipulieren, um bestimmte Reaktionen bei anderen hervorzurufen. Sein Wortschatz erweitert sich und daher kann es seine Empfindungen besser ausdrücken und erklären. Es braucht jedoch gerade in dieser Phase („Trotzalter“) noch viele Hilfestellungen, um mit seinen Emotionen umgehen zu können.

Das vierte und fünfte Lebensjahr

Kindergartenkinder machen viele neue Erfahrungen im Hinblick auf eigene und fremde Gefühle, welche sie häufig noch als widersprüchlich und verwirrend erleben. Es kann seine Gefühle nun gut erklären und auch immer besser reflektieren. Viele Kinder entwickeln mit vier oder fünf Jahren vermehrt eigene Strategien, um mit negativen Gefühlen umzugehen. Sie lenken sich ab, gehen Konflikten aus dem Weg usw. Trotzdem brauchen sie auch in diesem Alter noch häufig Hilfestellungen in Form von Trost und konstruktiven Vorschlägen zur Lösung von Konflikten.
Die Empathiefähigkeit ist bei Kindergartenkindern schon gut ausgeprägt und hilft ihnen Freundschaften zu schließen. Sie können nun zwischen eigenen und fremden Gefühlen unterscheiden.

Das sechste und siebte Lebensjahr

Schulkinder verfügen über einen komplexen Emotionsausdruck und wissen, wie und wann sie Emotionen äußern dürfen und sollen. Wenn sie richtig gefördert wurden und entsprechende Vorbilder hatten, können Kinder im Grundschulalter feste Freundschaften schließen und pflegen, sich in andere hineinversetzen, Kompromisse eingehen, negative Gefühle akzeptieren und sich konstruktiv mit ihnen auseinandersetzen und ihre Gefühlsäußerungen flexibel anpassen und kontrollieren.
Damit verfügen sie über die wichtigsten Fähigkeiten, die emotionale Kompetenz ausmachen.

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